Kuscheltier mit therapeutischer Wirkung
BRILLEN-MOSQUA spendet zusammen mit der WIEDEKING-STIFTUNG von Ex-Porsche-Chef Dr. Wendelin Wiedeking eine elektronische Robbe
Ein Roboter mit dem Gesicht eines Robbenbabys – weißes Fell, schwarze Knopfaugen, fiepende Stimme - das sind die äußeren Grundlagen, die die elektrische Robbe PARO mitbringt. Im Inneren stecken komplizierte Technik, viele Sensoren und Software, die den Roboter steuert. Er reagiert damit auf Berührungen und auf Sprache – und antwortet mit Augen- und Kopfbewegungen. Er vermittelt den Wunsch, gestreichelt zu werden, er will kommunizieren. Damit hilft die Robbe den Menschen, den Pflegekräften im Haus an der Metter dabei, die oftmals demenzkranken Patienten anzusprechen, einen Kontakt herzustellen und die Tür zu weiteren therapeutischen Maßnahmen zu öffnen. Die Wiedeking Stiftung Stuttgart und Markus Stammberger von der Firma Brillen-Mosqua haben die Anschaffung des Roboters finanziell gefördert – mit insgesamt 5700 Euro. Oberbürgermeister Jürgen Kessing, Ruth Wiedeking und Markus Stammberger ließen sich deshalb persönlich von der Heimleitung demonstrieren, was die Robbe PARO bewirkt. Hausdirektorin Ursula Uhlig erläuterte, dass das Karlsruher Institut für Technologie unter der Leitung von Frau Professor Dr. Michaela Pfadenhauer den Einsatz dieses Roboters wissenschaftlich begleitet. Professor Pfadenhauer vom Lehrstuhl für Soziologie des Wissens untersucht die „Soziale Beziehung zwischen Maschine und Mensch“, so der Titel der begleitenden Studie. Das Kuscheltier soll keine Pflegekräfte ersetzen – sondern ihnen die Aufmerksamkeit der oftmals vor sich hindämmernden Senioren bescheren – damit über diesen Zugang dann Erinnerungen und Gefühle wieder belebt werden können, die zu verschütten drohen. Die Form der Robbe wurde übrigens nicht ganz zufällig gewählt – Hunde oder Katzen, die natürlichen Haustiere in unseren Breitengraden, sind oft auch mit negativen Erfahrungen verbunden – bei einer Babyrobbe ist das nicht zu befürchten.